Geliebte Tiere sterben nicht, gleichen alten Bäumen.
In uns leben sie und in unseren Träumen.
Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht,
zieht ihr Leben in unserem Kreise.
Geliebte Tiere sterben nicht, sie leben fort auf ihre Weise.
Nicht mal drei Wochen ist es her, dass Chili sich in den Hundehimmel verabschiedet hat - und heute ist ihr unser Fräulein Fritzi gefolgt. Der Krebs war stärker, eine Niere kaputt durch Harnrückstau, Schmerzen, keinen Appetit mehr und keine Chance auf Verbesserung der Lebensqualität - da war die Entscheidung nicht schwer, was zu tun ist. Mit Hilfe unserer wie immer sehr sensiblen und liebevollen Tierärztin Dr. Schreyer durfte Fritzi heute Abend daheim auf dem Sofa ihren Weg über die Regenbogenbrücke gehen.
Eigentlich hieß sie ja "Desirée", aber das passte zu diesem rustikalen, bärtigen Jagdpanzer ungefähr so gut wie der Name "Fee" zu einer russischen Kugelstoßerin... Sie kam vor 4,5 Jahren aus Italien zu uns, mit 10 Jahren, sie hat also ein schönes Alter erreicht, was uns dann doch tröstet. Sie hatte in Italien bei einem Jäger brackiert, kam dann in ein Tierheim und sollte aus "bürokratischen Gründen" mit 24 anderen Hunden in eine Hundehölle verlegt werden, in der sie in höchstem Elend ein furchtbares Dasein gefristet hätte... Es blieb den Tierschützern nur ein Monat, all diese Hunde zu vermitteln. So kam sie zu uns und konnte noch ein paar schöne Jahre verbringen, in Liebe und Geborgenheit. Sie war unsere "Fritzoline", der "hundgewordene Bremsklotz", wenn sie sich an einem Geruch festgesaugt hatte und erstmal eine Doktorarbeit drüber schreiben musste... Hatte sie den Duft einer Katze in der Nase war ganz großes Kino mit heftigem Soundtrack angesagt und man brauchte Muckis, damit sie einen nicht über die Wiese zerrt...
Sie war immer lieb und freundlich mit anderen Hunden und wenn sie an der Leine herumgrölte, dann nur, weil sie gerne dem anderen Hund Hallo sagen wollte. Haben nur manche Hundehalter nicht verstanden. Aber unser Fritzi war einfach ein Schatz, immer gut drauf und sehr schmusig. Jetzt konnten wir diesem alten, bärtigen Hundemädchen nur noch den letzten Liebesdienst erweisen und sie erlösen, denn als sie drei Tage so gut wie nichts mehr fraß und deutlich Schmerzen hatte, war der gefürchtete Zeitpunkt des Abschieds gekommen.
Mach's gut, Fritzi, Du wirst immer in unseren Herzen sein und wir werden Dich sicher noch oft unsichtbar bei den Gassigängen dabei haben. Weißt schon, so wie damals die Luzy, die man noch lange spürte und immer nur aus den Augenwinkeln zu sehen meinte... Grüße alle anderen schön, die vor Dir gegangen sind. Wir sehen uns wieder und dann lassen wir's krachen! Wir lieben Dich!
August 2016